Bevor ich euch erkläre, wie wir den Wochenplan bei uns an der Schule einsetzen, möchte ich euch etwas über dessen Hintergrund erzählen: Als im Frühling die Schulen wegen des Lockdowns schliessen mussten, mussten die Schülerinnen und Schüler zuhause selbstständig arbeiten. Als sie wieder in die Schule durften, versuchten wir die positiven Aspekte des Fernunterrichts im normalen Schulbetrieb zu integrieren. Wir fragten die Kinder, was ihnen an der Home-Office-Zeit besonders gut gefallen hat. Viele Kinder schätzen sehr, dass sie selbst entscheiden konnten, wann sie was erledigen können. So kamen wir zum Schluss, dass wir für die Schülerinnen und Schülern einen Wochenplan erstellen.
Arbeitszeit

Am Anfang der Woche finden viele Einführungen und geführte Lektionen statt. Diese sind nötig, um den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen mit auf den Weg zu geben, Aufgaben zu erklären und Fragen zu besprechen. Am Mittwoch ist dann der Wochenplanmorgen, an welchem die Kinder intensiv und im eigenen Tempo am Wochenplan arbeiten. Sie können sehr selbstständig arbeiten, da die Themen bereits am Montag und Dienstag eingeführt wurden. Drei Stunden klingen sehr lange – gehen jedoch wie im Flug vorbei (auch für die Kinder). Durch abwechslungsreiche Aufträge sind sie entweder alleine an einem Arbeitsplatz, arbeiten in Teams, machen Spiele, lesen im Tandem oder lösen Aufgaben am Computer.

Die Kinder arbeiten auch zuhause am Wochenplan. Pro Woche geben wir ihnen den ungefähren Zeitrahmen von 160 Minuten vor (Mo, Di, Mi, Do: je 40 Minuten). Auf der letzten Seite des Wochenplans dokumentieren die Kinder, was sie als Hausaufgaben machen und wie lange sie dafür brauchen. So können wir erkennen, wenn ein Kind zuhause sehr viel oder sehr wenig arbeitet und es mit dem Kind anschauen. Dies gibt uns auch eine gute Grundlage für die Bestimmung des Niveaus.
Niveaus

In unseren Wochenplänen arbeiten wir mit 3 verschiedenen Niveaus. Alle Kinder starten beim Niveau 1 (auch die Kinder mit Niveau 3). Die Kinder machen mit uns Lehrpersonen ein Niveau ab, welches am Ende der Woche fertig sein MUSS. Sind bestimmte Arbeiten am Ende der Woche nicht fertig, gibt es einen Eintrag und die Kinder holen am Wochenende die fehlenden Aufgaben nach. Dies passiert jedoch sehr selten. Jeden Freitag führen wir mit den Kindern ein Wochenplangespräch, in welchem wir die Woche und die Ziele des Kindes anschauen (mehr dazu jedoch später).
Rolle der Lehrperson
Wir Lehrpersonen haben eine sehr wichtige Rolle in den Wochenplanstunden. Einerseits unterstützen wir die Kinder bei ihrem Arbeitsprozess und helfen bei Fragen, andererseits kontrollieren wir Aufträge. Unser Ziel ist es, ALLE Aufgaben der Kinder anzuschauen. Wir überfliegen auch diejenigen, welche die Kinder selbst korrigieren dürfen. Wir setzen unsere IF-Lektionen gerne in den Wochenplanstunden ein, da dort sehr individuell gearbeitet werden kann. Meist ist eine Lehrperson am Lehrerpult und überprüft Aufträge, mit welchen die Kinder zum Abstreichen kommen und die zweite Lehrperson hilft im Raum bei den Fragen.

Hinter den Aufträgen finden die Kinder zwei Symbole: Der Stift bedeutet “Ich habe die Aufgabe gelöst” und der Haken bedeutet “Ich habe die Aufgabe korrigiert und verbessert”. Ist das zweite Feld durchgestrichen, muss entweder nichts korrigiert werden oder die Lehrperson korrigiert die Aufgabe.
Die Checkpoints sind dazu da, dass die Kinder nicht vergessen, uns die Aufgaben zu zeigen. Um eine Unterschrift zu bekommen, kommen sie mit gelösten Aufgaben, Heften, Plakaten oder Produkten zu uns. Bei den Fremdsprachen gibt es Voci-Checks, bei welchen die gelernten Wörtchen abgefragt werden. Diese Verantwortung dürfen auch die Eltern übernehmen, falls sie mit ihren Kindern Wörtchen üben.
Download Wochenpläne
Hier findet ihr verschiedene Versionen des Wochenplans:
Am 9. Dezember gibt es das nächste Freebie und ich erzähle dir dann mehr über das Wochenplangespräch und unser Freitagsritual. Ich hoffe, du bist gespannt :-).